Klavier
Jedes Mal, wenn ich jemanden Klavier spielen sehe
denke ich: Das will ich auch
und dann denke ich an Noten, die ich leider nicht verstehe
und: Wie lange hat der dafür wohl gebraucht?
dann denke ich, dass ich gar keine Zeit für sowas habe
außerdem fehlt mir dafür die Geduld
ach, hätt’ ich in der Schule doch mal Kunst abgewählt
genau genommen bin ich selber schuld
Klavier, Klavier, Klavier,
ich wünschte, ich könnte dir
Melodien entlocken zart,
doch dich zu spielen ist für mich hart
dich zu verstehen ist mein Ziel,
aber du hast der Tasten viel,
oh, Klavier, Klavier, Klavier,
irgendwann gehör’ ich dir
Es ist ja gar nicht so, dass ich zu faul dazu wäre
meistens fehlt mir einfach nur die Zeit
und die vergeht leider immer schneller,
als man gucken kann
einmal blinzeln und schon ist das Jahr vorbei
es gibt so viele Dinge, die ich gerne tun würde
trotzdem halte ich sie dauernd von mir fern
und dann frage ich mich manchmal
was ich wohl als Nächstes täte
wenn das hier meine letzten Tage wären
Huh! Das ist schon eine relativ triftige Frage
deren Beantwortung ein gewisses Maß an Freiheiten einräumt. Ich hab’ da mal so ein paar Ideen, Hannes:
Mit dem weißen Hai tauchen,
endlich aufhören mit dem Rauchen
meinen Foodprint reduzieren,
mich noch besser reflektieren
Kinder in die Welt setzen,
kleine Dinge mehr wertschätzen
mich für Kunst interessieren
und bei Wein philosophieren
einen Marathon laufen,
eine Südseeinsel kaufen
öfter in der Sonne liegen,
mich für niemanden verbiegen
uns den Weltfrieden bringen
und das ganz allein durch Singen
öfter greifen nach den Sternen
und Klavier spielen lernen
Klavier, Klavier, Klavier …
Jedes Mal, wenn ich jemanden Klavier spielen sehe,
denke ich: Irgendwann…
und während ich so denke,
macht es Klick in meinem Kopf
ich glaub’, ich fange morgen damit an
Klavier, Klavier, Ah…
Klavier, Klavier, Ah…
Klavier, Klavier, Klavier,
ich wünschte, ich könnte dir
Melodien entlocken fein,
doch meine Hände sagen: »Nein!«
dich zu verstehen ist mein Ziel,
aber du hast der Tasten viel,
oh, Klavier, Klavier, Klavier,
irgendwann wird aus dir und mir ein Wir
ich könnt’ mit so großen Händen auch kein Klavier spielen
Text & Musik: Johannes Scheurich
Feature: Timo Senfleben
Album: Mehr davon